Dienstag, 18. Juni 2019

Route 66 Emsdetten

Der erste Wettkampf für die Route 66 in Emsdetten


Nun war er da, der erste Wettkampf des Jahres, und das erste zählbare Ergebnis auf dem Weg zum "Weltrekord" habe ich eingefahren, auch wenn es ein hart erkämpftes Ergebnis war.


Emsdetten, der Ort an dem ich 2015 meinen ersten Ultra-Triathlon gefinisht habe, kann ich jedem, der mal über die "Ironman-Distanz hinaus" was richtig schönes erleben will, nur wärmstens empfehlen.

Ich war zum 3. mal hier und da er nur alle zwei Jahre ausgetragen wird, ist das Starterfeld auch immer sehr hoch und meist frühzeitig ausgebucht. Eine geniale Eröffnungs- und Abschlußfeier runden das perfekt organisierte Event ab.

Dummerweise habe ich mir einen Tag vor dem Wettkampf einen Magen/Darm-Virus eingefangen und ihr könnt euch gar nicht vorstellen, was das für eine Panik in mir ausgelöst hat.


Ich gebe offen zu, ohne den Druck der "Route66" hätte ich vielleicht kein Finish erzielt , denn die Magen/Darmprobleme habe ich zu keiner Zeit (außer beim Schwimmen) in den Griff bekommen. Ich habe sicher den Tagesverbrauch einer 3 köpfigen Familie an Imodium gebraucht, um überhaupt im Wettkampf zu bleiben. (Habe das aber alles mit meinem Freund und Arzt, Prof. Dr. Beat Knechtle, abgesprochen)


Die einzelnen Disziplinen des Double Ultratriathlon 7,6 km / 360 km / 84,4 km


Das Schwimmen:


Die 8 "Indoor-Langdistanzen", die ich vor dem Double-Ultratriathlon als "Training" genutzt hatte, machten mich selbstsicher für das Schwimmen.

UND, Recht hatte ich behalten. Das Schwimmen bereitete mir keine Probleme und 20 Minuten schneller als 2017 war ich auch, wenngleich auch noch gut 10 Minuten zu meiner Zeit von 2015 fehlen. Schwimmen wird jedoch, und dessen bin ich mir sehr bewusst, nie mehr ein "Bringer" werden, dazu waren die Verletzungen der diversen Radstürze einfach zu gravierend.

Das Radfahren:


Mit relativ wenig gefahrenen "Freiluft-Radkilometern" in den Beinen machte ich mir hier schon Sorgen, aber letztendlich haben die "Radmuskeln" brav mitgespielt.

Bis Kilometer 120 hatte ich allerdings, dem Virus zufolge, mich sehr zurückgehalten und musste etliche "Boxenstops" einlegen. Meine Frau hat dann aus der Apotheke "Imodium"-Nachschub geholt und mir was Homöopathisches mitgebracht, das mir dann auch sehr geholfen hat, um endlich vernünftig Rad zu fahren.
Was mich absolut begeistert hat, ich konnte trotz der Probleme die ich hatte, trotz des am Nachmittag mit Böen auffrischenden Windes, meine für Mexiko geplante "Kilometer/Zeit-Vorgabe" einhalten und das stimmt mich zuversichtlich.

Die Krönung beim Radfahren war aber mein in der drittletzten Runde eingefahrener Hinterrad-Plattfuß. Ich war mitten auf der Radstrecke in finsterer Nacht in einen Nagel gefahren, der, weiß der Teufel woher, auf der Strecke lag. Zeitdruck ist da noch hinzu gekommen und ich hätte am liebsten das Rad in den Acker geschmissen. Gut 500 Meter weiter waren aber dann zwei freundliche Streckenposten, die mir aus der Patsche geholfen haben, denn ohne diese Hilfe wäre es sicher das Aus gewesen. Schwamm drüber, geschafft war geschafft!

Das Laufen:


Eigentlich "Makulatur" für mich, aber heute weit gefehlt. Ich hatte eine Vorahnung vom Radeln gehabt und mir war klar, das wird heute "scheiße" laufen.

Ich habe mich dann auf meinen "reichhaltigen Erfahrungs-Schatz" besonnen und bin die Sache sehr ruhig angegangen, weitergegangen und zu Ende gegangen. Trotz der immensen Magen/Darmprobleme, habe ich meine mir vorgenommenen Split-Zeiten exakt wie ein Uhrwerk umgesetzt. Jeder, der mir auf meiner Facebook-Fanseite "folgte", kann das bestätigen, denn ich habe in Emsdetten erstmals alles mit Videos online gestellt. Da das sehr gut angekommen ist, werde ich das auch in Zukunft so beibehalten. Wie beim Radeln auch hier der Spruch: Schwamm drüber, geschafft ist geschafft und der Glaube an mich selbst, hat mich ins Ziel gebracht.

Eine Erkenntnis aus Emsdetten kann ich in meinen "Erfahrungsschatz" mit aufnehmen. Ich kann fast 33 Stunden "Ultra-Sport" betreiben, ohne wirklich vernünftig Nahrung aufzunehmen. Die wenigen Nudelsuppen und das bisschen Obst und Kartoffelbrei, das ich essen konnte, haben ausgereicht, um eine doppelte Langdistanz zu finishen! - "ich bin begeistert" -

UND hier die nackten Zahlen. Schwimmzeit: 3:10:59, Radzeit: 16:33:11, Laufzeit: 12:58:23 und Gesamtzeit: 32:42:32 

Ich bin mehr als glücklich in Emsdetten gefinisht zu haben und ich glaube (wie oben schon geschrieben) ohne den Druck der "Route66" hätte das nicht funktioniert. Dieses Ergebnis macht mir immens viel Mut und wird mir auch die Kraft geben, mein mir gestecktes Jahres-Ziel zu erreichen.

 

Bedanken möchte ich mich wie üblich beim Veranstalter für diesen tollen Ultratriathlon, bei meiner Frau, die mich wieder optimal betreut hat, auch wenn das mit Sicherheit dieses mal nicht leicht war und natürlich bei allen im "Netz", besonders bei meinen "Never Walk Alonern", die mich über den ganzen Wettkampf unterstützt und mir Mut zugesprochen haben. Ohne Euren Zuspruch wäre das finishen noch viel schwerer gewesen!

 

Ganz besonderes möchte ich mich bei meinem "Startplatz-Sponsor" Anette Dannhorn und ihrem Physio-Team bedanken. Durch ihr finanzielles Engagement, zu einem Zeitpunkt, da ich noch wirklich Sponsoren suchen mußte, ist erst der Start in Emsdetten möglich gewesen. Die super Möglichkeit der "intelligenten Regeneration" die Sie mir zur Verfügung stellt, ist zudem auch keine alltägliche Geschichte. - Vielen Dank Anette und ich denke mein Pokal wird sicher einen Platz in der "Physiotherapie Laufamholz" finden -

 

I DON'T STOP WHEN I'M TIRED, I STOP WHEN I'M DONE -/- IF YOU CAN FEEL IT, YOU CAN DO IT