Wo fang ich an, wo hör ich auf.
Als ich im Jahr 2018 von der enormen Ausdauerleistung von
Will Turner erfahren habe, war ich total fasziniert von dieser Leistung und sehr schnell ist mir die Idee gekommen, das auch zu machen. Nicht unbedingt des Rekordes wegen, vielmehr wollte ich etwas drauflegen, um zu beweisen, dass Menschen im fortgeschrittenen Alter immer noch zu enormen Ausdauerleistungen fähig sind.
Schnell war das Vorhaben "
Route66" ausgedacht, nämlich
66 Langdistanzen in einem Jahr zu bewältigen. Klar war auch, dass das nicht alles "Outdoor", sondern auch "Indoor" stattfinden wird und ich mir dafür einen "Studio-Partner" suchen muss.
Schon mit der Idee war auch klar, ohne
Sponsoren kann das nicht funktionieren. Also hieß es, das Vorhaben werbetechnisch zu platzieren und zu vermarkten. Hier an dieser Stelle habe ich dann auch meinen vom Martspiegel Nürnberg vergebenen Namen "
Eiserner Franke" mit in die Geschichte eingebunden und erste bestehende langjährige Sponsoren für die Idee gewinnen können.
Unterm Strich war alles nicht einfach und ich habe mir viele (echt viele) Absagen eingefangen, aber im Laufe des Jahres habe ich dann doch das Budget für die Route66 zusammen bekommen und auch wirklich nachhaltige und langjährige Sponsoren gewonnen.
Ich habe mich auch schlau gemacht, welche Regularien ich einhalten muß und nach diesen Auskünften ein für mich abgestimmtes, persönliches
Regelwerk aufgestellt, welches ich von der ersten bis zur letzten Langdistanz eingehalten habe.
UND JETZT ZUM SPORTLICHEN TEIL DES RESÜMEES
Der Reihe nach die einzelnen Disziplinen (36 Outdoor- und 32 Indoor-Langdistanzen / April-Dezember 2019)
Das Schwimmen
Meine erste Schwimmzeit des Jahre betrug gut 1:40 und die schnellste lag bei 1:20. Damit könnte ich eigentlich mir dem Bericht über das Schwimmen aufhören.
Aber nein das ist natürlich zu wenig und es gäbe da sicher ein ganzes Buch zu schreiben. Fakt ist, ich habe wieder viel Freude am Schwimmen gefunden. Soviel Freude, dass, so wie es jetzt aussieht, ich mir in der Saison 2020, lang gehegte Wünsche bezüglich des Schwimmens erfüllen werde. Welche? Lasst euch überraschen.
Ich konnte meine Schwimmzeit in diesen Jahr nachhaltig um 20 Minuten auf der Langdistanz-Strecke von 3,8 Kilometern verbessern und schwimme sozusagen wieder Zeiten wie vor 5 Jahren, sprich vor meinen diversen Knochenbrüchen durch drei Radstürze, die ich erlitten habe und die gerade für das Schwimmen problematisch waren.
Für jedes "Indoor-Schwimmen" habe ich meine Uhr, mindestens einen Begleiter und die jeweiligen Bademeister als Zeugen und für die Bestzeit der Route66, sogar das Bayerischen Fernsehen. Denn als ich merkte, die machen ja Unterwasseraufnahmen, bin ich extrem "lehrbuchmässig" geschwommen und siehe da, fasst unter 1:20! Hier der
Link dazu. Das es in diesem Jahr doch nicht, wie angekündigt, mit einer Zeit unter dieser Marke gereicht hat, habe ich ausgerechnet meiner Polar V800 zu verdanken, denn bei der
Langdistanz Nummer 61 hatte ich es eigentlich geschafft, aber die Uhr hat hier eine Bahn nicht gezählt und ich musste eine mehr schwimmen.
Also heißt es jetzt für mich, wieder auf die Suche machen und Sponsoren für meine Schwimm-Projekte akquirieren, die ich im Kopf freilich schon ausgesucht habe. Ich werde berichten ;)
Das Radfahren / Spinning
Zunächst das Radfahren in Wettbewerben. Mit dem P5X, habe ich ja ein "Hammergerät" unter dem Hintern und so wie es jetzt aussieht, auch in Zukunft. Ich habe 2019 versucht einen neuen Radpartner zu finden, was mir aber nicht gelungen ist. Wieso ich das gemacht habe, hat Gründe die ich hier nicht erläutern will und werde.
In Mexiko ist der "Supergau" eingetreten, denn das Rad war 7 Tage verschollen und ich musste auf ein von mir nicht gebuchtes Wettkampf-Format umstellen und mit einem Leihrad starten. Die Geschichte dazu ist
hier verlinkt.
Selbst im windigem Holland hat das Cervelo brav mitgespielt, habe ich doch vorsorglich die 25 Millimeter Leeze Laufräder montiert, um hier keinen Sturz wegen der seitenwindempfindlichen Problematik des Rades zu riskieren. Beim Challenge in Roth habe ich aus Gründen, die ich auch hier nicht näher erläutern werde, das Kuota im Einsatz gehabt und den Unterschied zwischen den Rädern wieder mal richtig gemerkt.
Das P5X ist halt doch ein "Ausnahmerad" - Punkt.
Zu den "32 Indoor-Langdistanzen", die ich in diesem Jahr für die "Route66" absolviert habe, gibt es eigentlich nicht viel zu erzählen. Die Regeln die ich mir auferlegt habe waren sehr einfach. 53- 11 übersetzt, wenig Widerstand, keinen "Gegenwind" und keine "Höhenmeter", ließen mich zum Großteil Punktlandungen im 4:30 bis 4:45 Bereich erzielen. Die Zwischenstände habe ich dokumentiert, online gestellt und genügend Zeugen habe ich natürlich auch, sind ja größtenteils im Fitness-Studio abgearbeitet worden.
Für diesen Part der Serie habe ich mir dann den einen oder anderen Zweifler eingefangen, was mir aber schon im Vorfeld klar war. UND auch hier werde ich nicht näher auf die Thematik eingehen, vielleicht nur mit einem Satz: Gerne könnt Ihr das mal nachmachen und danach darüber diskutieren.
Das Laufen
Traditionell der einfachste Part für mich, wenngleich in Mexiko, auf der Höhe von fast 1.800 Metern, ich damit viel Probleme hatte. Laufen konnte man das eigentlich nicht nennen, eher ein schnelles walken, aber das kann ich ja besonders gut, so zumindest meint das Beat Knechtle, - du gehst ja schneller als ich laufe -
Zum ersten mal musste ich dieses Jahr allerdings auch verletzungsbedingt einen Ultra-Triathlon beim Laufen abbrechen. In der Schweiz stand ich kurz vor einem Muskelfaserriss im linken Oberschenkel. Ich führe dies auf die kalten und verregneten ersten Tage zurück, vielleicht hat auch zusätzlich die psychische Belastung in der Schweiz dazu beigetragen. Gründlich gefrustet hat es mich natürlich schon, dass ausgerechnet bei den zwei 20-fach-Distanzen nichts funktioniert hat.
Zum Thema "Indoor" hatte es beim Laufen erstaunlicherweise keine Nörgler gegeben und wenn mir einer im Frühjahr, nach meinem ersten Lauf auf dem Laufband über 42,2 Kilometer gesagt hätte, das musst du dieses Jahr 32 mal machen, hätte ich ihn für verrückt erklärt.
Das war unterm Strich eine Hausnummer für sich und zum Ende hin ist es mir auch immer schwerer gefallen. Die Eintönigkeit auf dem Laufband einen Marathon ohne Musik, Video oder sonstigen Ablenkungen zu laufen, ist eine harte Kopfgeschichte, die ich aber letztendlich doch geschafft habe. Der Letzte war mit Norbert zusammen dann wieder ein leichtes Spiel.
Gesamt-Fazit "Route66", 66 Langdistanzen in einem Jahr:
Es macht mich unendlich stolz etwas geschafft zu haben, das auf dieser Welt vor mir noch keiner geschafft hat. Nur das zählt für mich und ob es für einen Eintrag in's Guinness Buch der Rekorde reicht oder nicht, ist mir eigentlich egal. Ich habe von Anfang an an mich geglaubt und nie das Ziel vor Augen verloren, das zu Ende zu bringen was ich angefangen habe. Der Glaube an meine mentale Stärke wurde nie gebrochen, auch wenn noch so viel schief gelaufen ist, ich wusste immer, ich schaffe es!
Was kommt jetzt, eine Frage die sich sicher nicht nur für Euch stellt, sondern natürlich auch für mich. Ich denke, dass ich schon in den nächste Wochen eine Lösung auf diese Frage habe, geistert doch längst was in meinem Kopf herum. Ich hoffe, das Loch ist nicht zu tief, in das ich jetzt in dieser "Übergangszeit" fallen werde.