Der 5-fach Ultratriathlon #14-18 in Bad Blumau vom 11.-17. Juli 2019.
ODER: Der "Härte-Test" für den Double-Deca-Continuous im Oktober in Mexiko.
Zum vierten mal war ich in Bad Blumau am Start und für meine Serie "Route66" unterwegs. Es war die 14.-18. Langdistanz des Jahres und der dritte "zählbarer Wettkampf" auf dem Weg zum Weltrekord.
Zunächst die nackten Zahlen. Schwimmzeit: 12:05:45, Radzeit: 60:42:09, Laufzeit: 57:15:36 und Gesamtzeit: 145:01:24 (15:01:55 Wechsel- und Pausen-Zeiten)
Die erste Erkenntnis vorab:
So komisch wie es klingt, entspricht es aber zu 100 % den Tatsachen, ich habe den Quintuple als reinen Test für den Double-Deca in Mexiko genutzt, sprich, ich hatte eine "Marsch-Tabelle", die ich 1 zu 1 erfolgreich "abgearbeitet" habe.
Der Reihe nach die einzelnen Disziplinen:
Das Schwimmen:
Der Plan: Ohne Anstrengung und im Zeitlimit bleibend hieß die Devise, nicht mehr und nicht weniger habe ich mir vorgenommen.
UND DER SCHOCK HAT AM DONNERSTAG FRÜH UM 7:00 UHR BEGONNEN
Ich will den Schock nicht im Detail beschreiben, nur so viel, ich hatte meinen Schwimmrucksack nicht dabei und ohne die Hilfe meiner Freunde Norbert Lüftenegger und Philipp Mayer hätte ich wieder heim fahren können.
Norbert leite mir seinen Neopren (der aber für meine Gewohnheit 3 Nummern zu klein war) und die vierte Schwimmbrille, die mir freundlicherweise Claudia Müller geliehen hatte, passte dann auch einigermaßen. Da war ich aber schon sechs Kilometer geschwommen und hatte derart Kopfschmerzen von den zu engen Brillen, dass ich am verzweifeln war.
Zur Halbzeit habe ich dann noch einen dummen Anfängerfehler gemacht, indem ich aus dem Startbeutel beiliegendes Isogetränk getrunken habe, mit dem Resultat, 1 Kilometer später mit Durchfall auf die Toilette. Natürlich bin ich danach nicht mehr in den Neopren gekommen und nun kam Phillips Neopren zum Einsatz. Wer glaubt nun wären alle Widrigkeiten erledigt, weit gefehlt.
Ich konnte danach nur noch Strecken von 1,5 Kilometer "etappenweise" zurücklegen, da ich mich ständig übergeben musste. Es war eine Tortour sondergleichen und Gott sei Dank hat mich meine Frau immer wieder motivieren können weiter zu machen, da alles noch im "Schwimmplan" stimmen würde. (Was ich ihr aber ehrlich gesagt nie geglaubt habe)
Letztendlich bin ich aber doch durch gekommen und habe als letzter das Schwimmbecken verlassen. Knapp über zwei Stunden länger waren es dann doch, die ich für die 19 Kilometer Schwimmen brutto benötigte und total entkräftet (ich habe ja nichts mehr bei mir halten können) habe ich dann fast eine viertel Stunde im Termalbecken ein wenig ausgeruht, um dann nach Plan eine Schlafpause bis 5 Uhr in der Früh zu genehmigen.
Im nachhinein, nach Auswertung der Polar-Uhr, bin ich sogar wieder zufrieden mit dem Schwimmen, habe ich doch eine Netto-Schwimmzeit von 8:50:36 erreicht und ich will das mal vorsichtig als "positives Ergebnis" für Mexiko verbuchen. Mein weiterer "Schwimmplan" wird schon zeigen, ob ich die "Härte" zusammen bekomme, die ich für die 76 Kilometer Distanz in Mexiko benötige.
Das Radfahren:
Der Plan: Drei Tage, jeden Tag mindestens 300 Kilometer fahren und danach schlafen, eben "Mexiko" Marsch-Tabelle"
Das ging anfangs übergangslos holprig weiter, aber der Reihe nach. Nach der zu kurzen Nachtphase, war schon der erste Blick aus dem Fenster ernüchternd, es regnete. Half aber nix ich musste also mit dem "Regenrad" starten und ich merkte richtig, das meine Akkus leer waren, wie nicht anders zu erwarten. (Hatte ich doch beim Schwimmen nichts mehr zu mir nehmen können)
Der Wettergott hatte aber ein Einsehen und nach 60 Kilometern auf dem Kuota, konnte ich nach einem ausgiebigen Frühstück mit dem P5X auf die Strecke. Nun lief es besser, aber gut ist was anderes. Ich habe dann meine Strategie umgeschmissen und bin nur 250 Kilometer Rad gefahren, wissend das wird die nächsten zwei Tage schon besser.
Tag 2 (330 Kilometer) und Tag 3 (320 Kilometer) waren dann schon tatsächlich wieder im Rahmen und mit gut 33 Stunden Radfahren (netto, ohne die Pausen) war ich dann schon wieder sehr zufrieden.Viele der Teilnehmer und der Organisation wussten ja von meinem Plan und als ich nach 900 Kilometern durchs Ziel gefahren bin, rief ich Gerry (Organisator) zu, - alles Mathematik - und erntete großen Applaus dafür. Also ab in's Hotel und schlafen bis zum nächsten Morgen.
Es gäbe ja noch viel mehr zum Radfahren zu schreiben, aber ich belasse es dabei, sonnst wird ja jedesmal ein Roman daraus. Eine Sache doch noch, am Sonntagmorgen bekam ich über Facebook einen "Motivations-Schub" den ich so nicht erwartet habe und der mir sehr geholfen hat. Diejenigen die mich über meine Fanseite verfolgen, wissen, was es damit auf sich hat.
Das Laufen:
Der Plan: Zwei Tage jeweils 84,4 Kilometer laufen und am Schlusstag einen Marathon, dito "Mexiko Marsch-Tabelle".
Der Plan ging natürlich voll auf, ist das Laufen, doch meine Paradedisziplin, auch wenn einige Situationen entstanden sind, die mich ganz schön zum kämpfen veranlasst haben.
Der erste Tag verlief absolut problemlos und mit 85 Kilometern lag ich voll im Plan. Am zweiten Tag fing es etwas "rumpelnt" an aber ich konnte mich bis zur Mittagszeit stabilisieren. Ich muß noch erwähnen, dass ich täglich meine "Reboots" vor, während und nach den aktiven Zeiten benutzt habe und das hat sehr geholfen. (Für mehr zum Thema auf den Link klicken)
Am Nachmittag hatte ich eine Rund vergessen zu essen, was mir für eine Stunde schwer zu schaffen gemacht hat. (Erkenntnis, bloß nicht mehr vergessen in Zukunft). Auch eine Nagelbettentzündung an meiner kleinen rechten Zehe machten mir zu schaffen und wird mich die nächsten Tage schon noch belasten.
UND genau in dieser Phase bekam ich Hilfe, die ich nie erwartet hätte und für die ich wahnsinnig dankbar bin.
Manchmal schon ein wenig neidisch auf viele meiner Mittstreiter schauend, die von ihrem Support-Team auf der Laufstrecke begleitet wurden, saß auf einmal Hubert Mahlich und Sohn Michael mitten auf der Laufstrecke auf einer Bank. Keiner außer uns drei kann die Emotionen beschreiben die mich in diesem Augenblick erfasst haben.
Hubert hat in seiner nicht vergleichbaren Art, die ganze Strecke mit "Motivations-Schildern" für mich ausgeschmückt und mich aus dem "Tal des Leidens" schlagartig heraus geholt.
Nun hatte auch ich den Support, den viele andere Teilnehmer hatten und der Resttag ging wieder super weiter. Letztendlich bin ich dann nur 81 Kilometer gelaufen, um mit "meinem Betreuer-Team" zur Siegerehrung zu gehen. Ich wollte mir auch noch für den nächsten Tag ein paar Meter mehr aufheben, denn mein Freund Matthias Bölsche hatte schon auf dem Rad große Probleme und beim Laufen am zweiten Tag erst recht zu kämpfen. Ich habe Ihm versprochen am letzten Tag mit ihm zusammen die restliche Strecke zu meistern.
Gesagt getan, am letzten Tag auf die Laufstrecke kommend, war Matthias schon unterwegs und ich bin sofort mit ihm meine "Lauf-Geh-Lauf-Starategie" angegangen. Gegen Mittag kamen dann auch wieder Hubert und Michael dazu und ich denke es hat mal allen so richtig Spaß gemacht. Ich habe dann zwar unterm Strich etwas länger gebraucht, um in's Ziel zu kommen, aber das war mir die Sache wert. (Letztendlich habe ich nur eine Stunde auf meine Gesamt-Zielvorgabe verloren)